Angst vor dem Versagen durchgespielt

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Schüler aus zwölf Klassen nehmen an einem Präventionsworkshop unter der Leitung des Theaterpädagogen Frank Fuhrmann teil. Dabei geht es um das Thema Zukunft und Konflikte. Unter dem Motto „Zukunftstag“ absolvieren Wilhelmshavener Schüler einen Projekttag im Stadttheater. Sie sollen einen Blick in die Zukunft werfen und ihre Befürchtungen schauspielerisch darstellen. Zwölf Schulklassen haben sich für das Projekt angemeldet. Gestern war die Klasse 8a der Franziskusschule an der Reihe. Die Jugendlichen fanden sich mit Klassenlehrer Herbert Niehues auf einer Probebühne des Theaters ein und diskutierten über die möglichen Konflikte, denen sie ihrer Meinung nach eines Tages begegnen könnten. Weltuntergang, Armut und Arbeitslosigkeit, Krieg und Tod, Einsamkeit, Krankheiten und Versagen bewegen die Schüler.

Unter Anleitung des Theaterpädagogen Frank Fuhrmann machten sie sich Gedanken darüber, wie die verschiedenen Themen in Bildern ausgedrückt werden können. „Dabei gibt es kein richtig oder falsch“, betont Fuhrmann. Für ihn sei es wichtig, dass sich die Jugendlichen Gedanken machen und sich nicht scheuen würden, ihren Meinungen und Vorstellungen Ausdruck zu verleihen. Das Präventionsprojekt soll zur gemeinsamen Lösung von Problemen anregen. „Mit dem Projekt wollen wir Impulse und Neugier wecken“, sagt Fuhrmann, der den Jugendlichen ein gutes Zeugnis bezüglich der Mitarbeit ausstellte.
Unter den Teilnehmern waren Miriam, Leyla, Tjokke und Michelle. Sie beschäftigten sich mit der Angst vor dem Versagen. Eine Situation, in die sich Leyla gut versetzten konnte. „Wenn von allen Seiten jemand etwas von einem möchte, fühlt man sich unter Druck gesetzt und befürchtet, dass man die gestellten Aufgaben nicht erfüllen kann“, sagte die Schülerin. Unterstützt wird der Präventionsworkshop von „ChaKA – Chancen für Kinder im Alltag“. Der Verein setzt sich gegen die Armut von Kindern und für Chancengleichheit ein. „Die Zusammenarbeit mit den Institutionen und dem Theater gefällt mir“, sagte Christa Marxfeld-Paluszak, Vorsitzende von ChaKA. Sie freute sich, dass das Projekt so guten Anklang gefunden habe. Die Zusammenarbeit kam auf Vorschlag von Fuhrmann zustande, nachdem man bereits vor einiger Zeit ein ähnliches Projekt mit Viertklässlern absolviert habe. Zudem sieht Marxfeld-Paluszak den Vorteil, dass sich Kinder und Jugendliche über den Workshop mit aktuellen Themen auseinandersetzen.

Notiz: Quelle: Wilhelmshavener Zeitung. Text: Michael Hacker, Foto: Gabriel-Jürgens

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