Kleine Tänzer ganz groß auf der Bühne

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WILHELMSHAVEN Zögerliche Schritte auf die Bühne, ein unsicherer Blick in den Zuschauerraum – so ein erster Auftritt macht nervös. Wie gut, wenn man da einen Freund an der Hand hat, der einen mitzieht auf die Bretter, die angeblich die Welt bedeuten. Es war sogar eine ganze Schar, die da auf die Bühne in der Aula des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums drängte. Und als dann schließlich jeder seinen Platz gefunden hatte, war auch das Lampenfieber schnell verflogen. Klatschend, die Arme schwenkend und mit dem Po wackelnd tanzten die Kinder ausgelassen einen Drachentanz.Sechs Wochen lang hatten die Drei- bis Sechsjährigen geprobt, um Tänze für das Musical „Ein kleiner Drache geht auf Reisen“ einzustudieren. Kindgerechte Schrittfolgen, von Armbewegungen wirkungsvoll begleitet, erlernten sie im 4. „Kindertanzzirkus“ der Tanzschule Dunse, um sie in zwei Aufführungen am Wochenende zu präsentieren. Das Training sollte sich lohnen: Mit ihren Darbietungen wussten die kleinen Tänzerinnen und Tänzer in dem Musical vom kleinen Drachen zu bezaubern. Das getanzte Kindermärchen erzählte von einem jungen Feuerspeier, den der Vater in die weite Welt schickte. Aufmüpfig war der Kleine gewesen, weshalb er die Vernunft suchen und endlich erwachsen werden sollte. Kein leichtes Unterfangen für einen Drachenjungen, der viel lieber faucht und Wolken jagt. Doch er schwang die Flügel und machte so Bekanntschaft mit dem Mond, der die Zeit lenkt, einem furchteinflößenden Riesen oder Delphinen, die sich unbeschwert ihres Lebens freuen. Eine Sprecherin führte durch die kurzweilige Vorstellung. Dabei standen nicht nur die Kleinsten auf der Bühne, auch jugendliche Tänzerinnen wussten zu beeindrucken. In kleinen Formationen zeigten sie Jazztanz in kreativen Choreografien, die die Musik ausdrucksstark und dicht am Text orientiert mit Bewegung verbanden. Besonders gelungen der Tanz zum Titel „Baum des Lebens“, bei der synchron getanzte Schrittkombinationen durch Soloeinsätze besondere Akzente erhielten.Auch junge Stepper fehlten nicht: Als Ameisenkompagnie in Tarnanzügen bewegten sie sich zu zackigen Rhythmen, um ihrer Maxime „Arbeit ist das halbe Leben“ energisch Ausdruck zu verleihen. Keine Frage, dass sich da auch die Kleinsten wieder mit viel Spaß in die Reihen einfügten. Und als zum Titel „Riesen-Glück“ der große Kreistanz eröffnet oder die Freundschaft zwischen Drachen und Feuersalamander mit einem fröhlichen Hüpfen zu zweit besiegelt wurde, waren sie ebenso mit Eifer dabei. Dafür gab es am Ende reichlich Applaus und eine großzügige Spende für den Verein „ChaKa – Chancen für Kinder im Alltag“. Die Eintrittsgelder kamen dem Verein zugute.

Notiz: VON WIANNE KAMPEN (Bild+Text: Wilhelmshavener Zeitung)

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