Übung für den Zusammenhalt

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Verein ChaKA unterstützt Präventions-Workshop – Kinder thematisieren ihre Ängste

Landesbühnen-Theaterpädagoge Frank Fuhrmann zeigte den Kindern das Stadttheater und die Werkstätten. Danach ging es für die Drittklässler selbst auf die Probebühne.
Im Halbkreis sitzen die Mädchen und Jungen der Klasse 3a der katholischen Grundschule St. Martin auf der Probebühne der Landesbühne und recken die Finger in die Luft. In der Aufgabe, die Theaterpädagoge Frank Fuhrmann gestellt hat, sollen die Kinder bildlich Sportarten darstellen. Jeder hat eine Idee. Da findet sich eine Turnerin, ein Tennisspieler, ein Boxer
und ein Segler. Der Workshop von Frank Fuhrmann richtet sich an die dritten Klassen in der Stadt und wurde vom Verein „ChaKA – Chancen für Kinder im Alltag“ gefördert. Elf Klassen haben das Angebot wahrgenommen. Und die Kinder haben sichtlich Spaß an den Übungen, die Fuhrmann mit ihnen unternimmt.

Der Theaterpädagoge stellt den jungen Segler in die Mitte des Raumes. „Was fällt euch zu dem Thema ein?“, fragt er in die Runde. Meerjungfrauen, sagt ein Mädchen, läuft in die Mitte und legt sich mit gebührendem Abstand zum „Segelboot“ auf den Boden und spielt mit ihren Haaren herum. Dazu gesellen sich noch ein Schwimmer, ein Ruderboot, eine weitere Meerjungfrau, eine Schildkröte und noch einiges mehr.

Dem Exkurs auf der Probebühne ging ein Besuch im Stadttheater voran. Frank Fuhrmann zeigte den Schülern die Werkstätten und machte deutlich, dass mehr als hundert Menschen für Wilhelmshaven Theater machen. Fuhrmann will mit seinem Workshop etwas in Bewegung bringen. Er mache mit den Kindern Wahrnehmungs- und Kooperationsübungen, die Kinder sollten viel miteinander sprechen, der Austausch steht im Vordergrund. Dabei geht es auch um Themen wie Ängste.

Fuhrmann setzt einen Jungen auf einen Stuhl und formt ihn in bestimmte Posen und Gesichtsausdrücke. Ängstlich sieht er aus. Ein anderer Junge bildet den Gegenpart, steht ihm gegenüber und schaut sehr böse. Hinter dem Bild steht die Geschichte eines Vaters, der mit seinem Sohn schimpft, weil dieser mal wieder nicht die Hausaufgaben für die Schule gemacht hat. Nach diesem Beispiel sollen die Drittklässler eigene Beispiele für Ängste finden. Da fällt den Kindern einiges ein. Ein Junge realisiert
den Alptraum, des Nachts von einem Vampir gebissen zu werden, ein Mädchen rettet sich indes vor einer großen Spinne auf einen Stuhl und ein Mädchen wird von einer Gruppe Räuber bedroht.

Frank Fuhrmann sieht in dieser Arbeit eine Bereicherung. Auch Christa Marxfeld-Paluszak und Elke Bents von ChaKA haben dem Workshop der 3a beigewohnt und sind entsprechend begeistert. Das Präventionsprojekt ist das erste dieser Art für die Altersklasse. Andere mit Fuhrmann hatten ältere Schüler im Fokus. Der Workshop kostet ChaKA pro Vormittag rund 200 Euro, dazu kommt der Bustransfer.

Notiz: VON BETTINA MARTIN.